Spartenleiter: Hannelore Fleckenstein
Hauptziel:
- Alte Maienfestpredigten lesen, überarbeiten und neu schreiben für die Pfingstmädchen und –burschen
- bekannte und überlieferte Fingerspiele, Reime sowie Gedichte in Mundart aufschreiben
- Auflistung von Wörtern in Mundart, die früher gesprochen wurden
- Auflistung von Redewendung in buarsch
- Unterstützung beim Erhalt der Bücher aus der alten Bibiliothek
- zum Kirchturmjubiläum wurde ein Bauernstück aufgeführt von den Jugendlichen des Heimatvereins. Die Sparte Mundart unterstützte die Jugendlichen dabei
- Beteiligung am Adventsauftakt durch Backen von Kuchen
- Kindern, die Interesse haben, Mundart zu sprechen, dieses an organisierten Tagen näher zu bringen, in dem sie Fingerspiele und Reime in Mundart lernen, Wörter und Sätze nachsprechen
- Unterstützung der Pfingstmädchen und –burschen bei der Durchführung der Maienfestspiele
Aktuelle Beiträge der Sparte Mundart
Kinder lernen Buursch
Anekdote in Buursch
Sue gitts!
(von Wilhelm Kramer, Cammerforst)
Gorrfriede wouu de Wias’n häuwe. Ha wuar schunn bizieten uffgesinn un ging schunn ver Sunnuffgoang dn Derfe nuus. Vern Derfe blebbe stieh un ungersoecht erscht de Fächer, obbe eu olles hoat, dann ha wuar en bissjen vergasslich: ´s Schnupptoech, Strichhäuuzer – hoatte eu.
Fiefen, Dawuaksbittu – eu. Friehstick, Riedfoass un Wetzstein – wuar eu do. „Na, do hatt me je oalles“, saht Gottfriede salbstzefriaden, stoackt sich schnauu noch’s Riedfoass vouun Woasser, un ´s duurt gor nich loange, do wuare bi dr Wias’n uangeloangt.
Bedajtich soatzte de Friehstickstoaschen on dn Granzstein, stoackt noch enne Fiefen uan un ging witter.
Ungen on dn Gruaben moachte sich schnauu, stauute de Fiefen drbie un non kuuns luesgegieh.
Aber ha stug wie uangeworzuut.
Do hoattes — de Sissen hoatte vergassen!!!
Gedankenspiel
Wurde aus einem Zeitungsartikel von den Mitgliedern der Sparte Mundart in das Kammerforster Buarsch übersetzt.
Gedonkenspiau
(vun Eberhard Mai, Nordhuusen)
Dos Laben es kenn Wunschkonzert,
nich immer spiaut de Musik.
Es goab Hiehn un eu Teefen,
oft denk ich druan zerik.
Jede Ziet formt ehre Menschen,
sich uanzepoassen fäut oft schwier.
Dr Salbsterhalungstrieb es starker,
Skrupu kennt hit keiner mie.
De Geseauschoaft driftet usenanner,
es regeert nur noch dos Gaud.
De Priese stinn – eu de Schouden –
in unser gruessen Waaut.
Jeder denkt nur noch on sich,
Egoismus es hiet in.
Wouhstaandsdenken ewer olles,
es dos des Labens Sinn?
Gedankenspiel
(von Eberhard Mai, Nordhausen)
Das Leben ist kein Wunschkonzert,
nicht immer spielt die Musik.
Es gab Höhen und auch Tiefen,
oft denk ich daran zurück.
Jede Zeit formt ihre Menschen,
sich anzupassen fällt oft schwer.
Der Selbsterhaltungstrieb ist stärker,
Skrupel kennt heut‘ keiner mehr.
Die Gesellschaft driftet auseinander,
es regiert nur noch das Geld.
Die Preise steigen – auch die Schulden,
in unsrer grossen Welt.
Jeder denkt nur noch an sich,
Egoismus ist heut‘ in.
Wohlstandsdenken über alles,
ist das des Lebens Sinn?
Drim koann me doas nur ``Poaroadox`` genenn!
Noach Fluarchen es schun immer en Waag geginn
und woamme witter tuat gieh, kunn me sich in Loangensaauz wädergefing.
Wos bis in de Fuffzjer Johr auz unse Kreisstuadt wuar bekaant,
drim de Strooss de Loangensaausche Chaussee wuar genaant.
Eu dr Koammerfersche Schosseegratzer sich in de Strooss kimmer tuat,
bis dos uff einmou en Eng tuat hua.
Vun Graiverode bis uffn Suibarg henn
buibt de Oarmee en gruessen Schiessploatz, dar vun dr Schossee wuar ienzesinn.
Woas dan Militar nich tuat poass
un me de Strooss vrkummn tuat loos.
De Lecher wuarn tief un schlemm,
suedass me nur noach kuam met dn Trecker dreber hen.
War noach Loangensaauz wou un noach witterwag,
sin Waag ha ewer Oapperschusen oder Nedendoru genummen het.
Dann woann in dr domolijen Ziet doas Auto koaputt tuat gieh,
mutt me zahn Johr woort, err me en nuiwes kunn gekrie.
Nun het me in dan Noachwendejohren erzaaut,
dass de Strooss wärd nuiwe gebuibt, es fauht nur miehrere Joohr doas Gaaud.
In Joohre 2010 wuarsch dann suewiet
un es freiten sich vun Fluarchen un Koammerforscht de Liet.
Wo se fertj geteert wuar, do wuar uffn Barschenbarje en Fast,
woas in September oann en schinn Sunnje es gewaast.
Dar Hooken kuam erscht hingerhaar,
dass de einsporige Strooss nur ver de Laandwertschoaft wuar
un de Fuahrruadfuahrer dorften se benutz, do wuarn olle siehr verdutzt.
Viale, die in jungen Joohren sich hoan de Knochen kaputtgeschungn
un in Auto dos einzje Furtbewajungsmittu hoan gefungn,
missen nun Stroof bezuahu, woann se erwuscht warn vun dr Polizei,
doas es doch de reinste Gaaudschniederei.
Wo me noch kunn, wuar de Schossee sue koaputt
un jetzt, wo se gaanz es, derf me se nich mieh benutz.
Drim koann me doas nur „Poaroadox“ genenn!
Pfingstmontag, d. 5. Juni 2017
Gerhard Mey