Archives for Heimatgeschichte

Grenzbegehung mit Bürgern der Gemeinde Nazza im Hainich

Grenzbegehung ( Gerald Gräbedünkel und Eberhard Hauschild)  mit Bürgern der Gemeinde Nazza im Hainich (Gemarkungsgrenze  Nazza) und Zuordnung der Grenzsteine

Beitrag zum 50jährigen Jubiläum Musikverein Kammerforst e.V.

Beitrag des Heimatvereins, Sparte Heimatgeschichte – unter Bauleitung von Reinhardt Jose –  zum 50jährigen Jubiläum Musikverein Kammerforst e.V.

Freifläche vor dem Pavillion am Obergut

Ausgrabungen an der Antoniusherberge

Antoniusherberge

Wo die Straße, die von Kammerforst nach Nazza führt, den Rennstieg schneidet, findet man etwas abseits vom Wege Reste einer menschlichen Siedlung. Im dichten Holundergebüsch sieht man Steintrümmer, Reste eines Kellergewölbes und einen verschütteten Brunnenschacht. Hier soll einst die Antoniusherberge gestanden haben. Reisende, die nach Nazza wanderten oder durch die dunkle Schlucht des „Hühnerlochs“  in der Nähe, nach Mihla an der Werra hinab wollten, kehrten des öfteren hier ein, wenn sie von der Nacht oder von einem Unwetter überrascht wurden.

Wie im „Wirtshaus im Spessart“, so war  es auch hier nicht geheuer. Mancher Wanderer, der frisch und rot hier Rast machte, soll den nächsten Hahnenschrei nicht mehr gehört haben. Wer nur einigermaßen den Eindruck erweckte, Geld und Gut sein Eigentum zu nennen, verließ die Schwelle des geldgierigen  Wirtes nicht wieder. Als die Mordtaten sich häuften und endlich die stillen Vermutungen dem Wirte als Tatsachen bewiesen werden konnten, war die Erregung der Bewohner der umliegenden Ortschaften groß. Sie machten sich auf – es soll im Jahre 1568 gewesen sein – , zerstörten die Herberge, so dass kein Stein auf dem anderen blieb und hingen den Mörder, den die Sage Paul Vischering nennt, am Waldrande auf.

Noch heute heißt jener Waldrand „Galgenhuber“.

Otto Busch 1925

Fast jeder Kammerforster kennt diese Sage. Heute wird diese idyllische Lichtung im Volksmund Keller genannt. Eine Sitzgruppe wird von Wanderern gern zum Ausruhen genutzt.

Der Standort der Antoniusherberge ist nur unter Bäumen und Gestrüpp zu erahnen. Mündliche Überlieferungen erzählen, dass ein begehbares Kellergewölbe noch vor vielen Jahren erhalten war, welches aber der ansässige Baron aus Sicherheitsgründen zuschütten ließ.

In unserer Sparte Heimatgeschichte wollten wir dem nachgehen und Reste vom Gebäude bzw. Kellergewölbe freilegen.

Mit Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Weimar sowie in Absprache mit den Waldbesitzern wurden wir tätig.

Die ersten Suchgrabungen begannen wir mit Hacke und Spaten am 12.09.2018. Ziel war eine Sondierung des Geländes und Festlegung der weiteren Aktivitäten mit technischer Unterstützung eines Baggers.

Für den 10. Oktober stellte uns eine ansässige Baufirma großzügig einen Bagger bereit, mit dem Wolfgang Ackermann gekonnt mehrere Gräben bis zum gewachsenen Boden durch das Trümmerfeld der ehemaligen Antoniusherberge und dem vermuteten Gewölbekeller zog.

Es wurden viele Steine, Ziegeln, Ton- und Glasscherben gefunden. Gewölbe oder komplette Mauerreste konnten nicht geordert werden.

Es ist zu vermuten, dass die Mauern nach dem 16. Jahrhundert als Steinbruch dienten und zum großen Teil abgetragen wurden. Auch der gefundene Schutt stammte hauptsächlich aus dieser Zeit und hatte nichts mit dem Original vom 11. bis 16. Jahrhundert zu tun.

Nach Sichtung und Auswertung der Fundstücke und einer zünftigen gemeinsamen Brotzeit mit frischem Gehacktes und selbstgeschlachteter Wurst wurden die Schachtungen wieder verfüllt und das Gelände geebnet.

Herbert Koch

Erneuerung der Bänke am Turnplatz

Erneuerung der Bänke am Turnplatz  an der Freiheitseiche durch die Mitglieder der Sparte Heimatgeschichte.

Erneuerung der Bänke auf dem Friedhof

Auf dem Friedhof wurden 7 Bänke von der Sparte Heimatgeschichte neu ausgerichtet bzw. neu gesetzt und alle Bänke wurden mit neuem Bohlen belegt und gestrichen

Gedenkveranstaltung zum 60. Todestag des Heimatdichters, Heinrich Erdmann

8 Vereinsmitglieder nahmen an der Gedenkveranstaltung  zum 60. Todestag des Heimatdichters, Heinrich Erdmann, teil.
Der Heimat- und Trachtenverein Oberdorla und alle Mitwirkenden haben in sehr beeindruckender Weise das Leben und Wirken von Heinrich Erdmann dargestellt.
Sein Schaffen und seine Weitsicht auf nahezu allen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Ebenen hat Oberdorla, die  Vogtei und auch das dörfliche Leben der angrenzenden Gemeinden über jahrzehnte und bis in unsere heutige Zeit mit geprägt.
Ein Dank an Heinrich Erdmann

Zeit ist Geld

Fass dich kurz bei allen Reden,
nie verschwende unnütz Zeit.
Scharf nimm dir ins Auge jeden,
merkst du Gähnen, Schläfrigkeit,
mache Schluss.
Willst du gefallen musst du kurz
und sachlich sein.
Langes Reden wirkt bei allen,
stark auf die Ermüdung ein.
Auch die Zeit ist kostbar heute,
Sparsamkeit braucht alle Welt.
Deshalb redet der Gescheite
nie zu lange – Zeit ist Geld

Heinrich Erdmann

Dankeschön für den Bau des Behindertenweges

als Dankeschön für den Bau des Behindertenweges durch  die Mitglieder der Sparte Heimatgeschichte, lud Iris und Irmfried Mey zum Grillen auf ihren Hof ein

Nicht müde werden, sondern dem Wunder, leise wie einem Vogel die Hand hinhalten

dieses kleine Gedicht von Hilde Domin, hat uns, Irmfried und Iris Mey, über sehr schwierige Zeiten hinweg getragen.

Ich empfand es als Hoffnung in schweren Stunden, in denen ich um das Leben und die Gesundheit meines Mannes bangte, die Hand haltend, wochenlang am Bett auf der Intensivstation.

Und dass wir es trotz der hochgradigen Behinderung wieder nach Hause in unser geliebtes Kammerforst schafften, verdanken wir der zuverlässigen Hilfe und Betreuung durch unsere Familie, den Pflegedienst Seybusch und unseren Freunden vom Heimatverein Kammerforst.

Sie haben uns nicht vergessen und oft versucht uns in Ihre Aktivitäten einzubeziehen. Das tat uns sehr gut, denn neben der Behinderung auch noch Isolierung zu spüren, ist eine zusätzliche Hürde, die oft in den Weg gestellt wird.

Aber wir haben unser Leben in unserem Denkmalhof gut ordnen können und unser Kleinod liebevoll weiterentwickelt. Die Einweihung unseres „Treffpunkt LOHGO“ im August 2015 ermöglichte nun auch wieder Freunde und Weggefährten einzuladen, so dass wir einen regen Gedankenaustausch miteinander pflegen. Der führte mich im November 2016 mit anderen Frauen aus der Umgebung zusammen, die ebenfalls ihre Angehörigen zu Hause in der Pflege und Betreuung haben. Wir hatten endlich Gehör für unsere kleinen und großen Sorgen, Empfindungen und heimlichen Wünsche, die wir uns sonst nur leise eingestehen. So wurde mir klarer, dass wir etwas tun, ja anregen sollten.

Ich wünschte mir, für das wunderschöne Gemeindezentrum im Obergut einen Barriere freien Zugang und prüfte etwas später mit Vertretern des Heimatvereins und dem Bürgermeister, Manfred Kollascheck die Gegebenheiten Vor-Ort. Diesen Wunsch erklärte ich noch einmal zur Jahreshauptversammlung des Heimatvereins, der den Wegebau über den alten Schulgarten zum Obergut mit in sein Jahresprogramm für 2017 aufnahm.

Ja, so dachte ich, schaffen wir das hoffentlich bis zum Dezember, damit Irmfried nicht wieder im Rollstuhl frieren muss, oder andere mit ihren Rollatoren vielleicht gar nicht teilnehmen können.

Dann klingelte es Ende Mai, ganz laut an meiner Tür: „Iris schnell, wir brauchen Tüten“. Ich hörte die vertraute Stimme von Carmen Hauschild und wunderte mich, wozu brauchen wir Tüten?

„Na die haben den Weg fertig, komm schnell mal mit!“ sagte sie. Ich glaubte zu träumen und nahm die Kaffeefiltertüten, setzte mir die Brille auf die Nase und rief zu Irmfried, „Ich komme gleich wieder mach dir keine Sorgen, ich geh mal schau´n was sie meint.“

Ich traute meinen Augen nicht, Was ich da sah, Ein Wunder war geschehen:

Die Männer der Sparte Heimatgeschichte, unter Bauleitung von Reinhardt Jose gemeinsam mit Herbert Koch, Wolfgang Ackermann, Gerald Gräbedünkel, Andreas Fett und Eberhard Hauschild nahmen die letzten Arbeiten mit Spaten, Kreuzhacke und Schaufel vor. kümmerten sich um den Grassamen und hatten in 3 Tagen Arbeit , bei 25 ° bis 28 Grad im Schatten die 39 Meter Fußweg (beginnend hinter dem Festplatz des Musikpavillons auf dem Obergut über den alten Schulgarten, zwischen den Bäumen entlang bis zum Jugendclub) aufgebaut und lachten im Schweiße ihres Angesichts, froh im Herzen über Ihre Ergebnisse.

„Das muss gefeiert werden“ rief ich und wurde gleich mit zum Kaffee eingeladen. Die Stimmung der Männer war großartig, sie erzählten, wer, wie, was so machte. Die Firma Unibau stellte ihnen  einen Bagger und Andreas Fett seinen Radlader zur Verfügung. Das gesamte Material finanzierte die Gemeinde Kammerforst.  Allen an dieser Stelle ein herzliches Dankschön auch für die perfekte Abstimmung und Zusammenarbeit – eine echt starke Teamarbeit. .

Ja das ist es, was Hilde Domin meinte, Unermüdlich an einer Sache arbeiten, gemeinsam leise etwas planen und somit etwas Wunderbares entstehen lassen, was man kaum für möglich hielt.

Wir sagen: „Danke im Namen Aller, die diesen Weg mit uns gehen werden.“

Danke an unseren Heimatverein Kammerforst unter dem Vorsitz von Eberhard Hausschild, der das Miteinander in Kammerforst wieder einmal in außergewöhnlicher Weise geprägt hat.

Herzlichst Ihre

Irmfried Mey und Iris Coccejus-Mey

Vom Treffpunkt LOHGO

Erweiterung der Ecke zu Ehren Prof. A. Rettelbusch

Die Gestaltung unserer Ecke zu Ehren des Prof. A. Rettelbusch im Heimatzimmer des Heimatvereins Kammerforst e.V. wurde erweitert